JUGENDSTILTHEATER

Deutschsprachige Erstaufführung - Komödie zum Stand der Forschung

UNBEFLECKT

VON CARL DJERASSI

Premiere: 29.Mai 1999

Aufführungen: 2.,3.,4. und 5. Juni 1999

Beginn 20.00 Uhr


Regie: Isabella Gregor

Ausstattung: Walter Vogelweider

Es spielen: Susanna Kraus, Simon Schober, Georg Schuchter und Alexander Strobele


"Unbefleckt"

Originaltitel "An immaculate misconception"

Uraufführung: Edinburgh Fringe Festival 1998

Uraufführung der zweiaktigen Version 17. April 1999 im New End Theatre London

Deutschsprachige Erstaufführung / Mai 1999 im Jugendstiltheater - Wien

Das Thema des Drei-Personen-Stücks ( eine Frau, zwei Männer ) ist die künstliche Befruchtung.

Die Handlung findet im wissenschaftlichen Umfeld statt.

Die Wissenschafterin - und Enddreißigerin Dr. Melanie Laidlaw, entwickelt eine Möglichkeit der künstlichen Befruchtung, die sie im Selbstversuch testet. Sie befruchtet ihre Eizelle mit dem heimlich entwendeten Samen ihres Liebhabers Menachem. Ihr ehrgeiziger Mitarbeiter Frankenthaler befruchtet ohne ihr Wissen ebenfalls eine ihrer Eizellen mit seinem eigenen Samen. Die daraus resultierenden Verwicklungen machen Melanie die Entscheidung über ihren weiteren Weg als Wissenschafterin nicht leicht. Die Geburt des Sohnes wirft viele Fragen über Mutterschaft, Vaterschaft und ihre neuartigen Möglichkeiten auf.

Das Stück verbindet die wissenschaftliche Thematik mit komödiantischen Dialogen, die auch Raum für die direkten menschlichen Gefühle der Protagonisten lassen.


Prof.Carl Djerassi

wurde in Wien am 29.10.1923 als Sohn jüdischer Eltern einer österreichischen Mutter und eines bulgarischen Vaters - geboren.1939 mußte erin die USA emigrieren und machte dorte Karriere als Chemiker. Berühmt wurde der international renommierte Wissenschaftler in den 60-er Jahren mit der Erfindung der Anti-Baby-Pille für die Frau, die ein ganzes Jahrhundert revolutionieren sollte. Djerassi erhielt zahlriche Auszeichnungen, darunter die "National Medal of Science", den ersten "Wolf Price in Chemistry", sowie 15 Ehrendoktorate. Er wurde in die "National Inventors Hall of Fame" aufgenommen, ist Mitglied der "American Academy of Arts and Sciences", sowie Ehrenmitglied der britischen "Royal Society of Chemistry". Im Januar 1999 wurde ihm das österreichische Bundesverdienstkreuz für Wissenschaft und Kunst 1.Klasse verliehen.

Djerassi rief in der Nähe von San Francisco die Djerassi Stiftung, eine Künstlerkolonie, ins Leben. Er selbst schrieb fünf Romane, Erzählungen und das Theaterstück: "Unbefleckt".

Djerassi´s Homepage


Vom 27.-29. Mai 1999 findet in Wien ein großer Kongreß der österreichischen Menopause Gesellschaft statt, zu dem Prof.Carl Djerassi zu Gast sein wird.


Gedanken aus Interviews mit Carl Djerassi

"Ich glaube, die Menschen erwarten von uns Wissenschaftern die Antwort auf alles, aber wir können sie nicht geben.Was ich versuche ist, einen erstrbenswerten Weg zu finden, das Publikum unter sich über Ethik und Moral diskutieren lassen.

(...) Das Das Stück basiert auf meiner Überzeugung, daß in vierzig Jahren Sex und Reproduktion zwei verschiedene Dinge sein werden. Sex wird erholsam sein, Reproduktion im Labor stattfinden.

(...) Klare Fakten motivieren die Menschen nicht.Man muß sie in eine reale Lebenssituation führen und ihnen die emotionelle Seite der Wissenschaft zeigen.Das berührt die Menschen.Das ist der Gedanke dahinter:Wissenschaft im Theater.

(...)Wissenschaft im Theater ist aufregend und wertvoll. Es ist ein Lernprozeß. Nicht im Hinblick auf Erziehung, sondern auf das Augenmerk für gesellschaftliche Themen."

Prof.Carl Djerassi wird bei der deutschsprachigen Erstaufführung seines Stückes "Unbefleckt" in Wien anwesend sein.


Soll ein Menschenkind nun aus der liebenden Umarmung zweier Menschen, also "technikfrei" entstehen, oder soll jeder Mensch frei entscheiden können, wann und von wem er ein Kind bekommen möchte ? In diesem und im nächsten Jahrhundert werden diesbezüglich noch viele Fragen gestellt werden müssen. Die Wissenschaft wird weitere, neue Wege beschreiten. Wir Menschen werden handeln. Wie auch immer - es ist faszinierend und beunruhigend zugleich.

Dieses Stück ist eine Aufforderung nachzudenken, zu reden, zu diskutieren, um vielleicht zu einer persönlichen Entscheidung zu gelangen.


Karten: öS 240,-


Kulturstandort Baumgartner HÖhe- Psychiatrische Krankenhaus